Rahmenvertrag mit der ECDC

  • 07.05.2024
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Rahmenvertrag mit der ECDC

Gemeinsam mit zwei Partnern (Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungs- Gmbh (GOeG) und Politechnika Wroclawska) wurden wir in einem Internationalen Ausschreibungsverfahren für einen Rahmenvertrag mit der EU, genauer dem European Center for Disease Prevention and Control (ECDC) zur Berechnung neuer Infektionsmodelle ausgewählt. Die Beauftragung der ECDC für solche Modelle, bei denen Simulationen und Modelle über die Verbreitung von Infektionskrankheiten gefragt sind, werden nun in den nächsten 4 Jahren zwischen vier Forschungsteams ausgeschrieben und im kompetitiven Wettbewerb vergeben. Die anderen Teams sind das Folkehelseinstituttet (NOR), ein Konsortium aus Universiteit Hasselt (BEL), Universiteit Antwerpen (BEL), Rijksinstituut Voor Volksgezondheid En Milieu (NED), Fondazione ISI - Istituto Per l’Interscambio Scientifico (ITA) und Safinea Ltd (IRL) sowie das Statens Serum Institut (DK).

Die ECDC ist eine Agentur der EU, welche die Ermittlung, Bewertung und Informierung über Infektionskrankheiten zur Aufgabe hat. Um diese Aufgabe zu erfüllen, werden Simulationen und Modelle benötigt. Mit unseren Partnern der Wroclaw University of Science and Technology und der Gesundheit Österreich Forschungs- und Planungs- GmbH bieten wir ein Prognose- und Szenario Tool an, welches auf drei Modellen basiert. (siehe Titelbild)

Der Fokus der dwh GmbH liegt hierbei auf dem Bevölkerungsmodell, das basierend auf GEPOC, dem seit 2010 gemeinsam mit der TU Wien entwickelten Populationsmodell, eine synthetische Bevölkerung von mehr als 15 EU Ländern darstellen wird. Es wird sowohl die demographische Struktur als auch die Kontaktnetzwerke durch Haushalte, Arbeitsplätze und Schulen repräsentieren. Die Partner*innen an der Wroclaw University of Science and Technology erstellen ein Epidemiemodell, welches, basierend auf der Bevölkerung und den Kontaktnetzwerken, die Ausbreitung eines Ausgewählten Krankheitserregers über aerogene oder Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch simuliert und mit dem österreichischen Modell verglichen und validiert wird. Das Ergebnis sind die entsprechenden infizierten Personen, aufgeschlüsselt nach Erreger, Schweregrad und demographischen Indikatoren. Anhand dieser Daten kann die Gesundheit Österreich spezifische Variablen der Szenarios oder Prognosen berechnen. Es werden gesundheitsökonomische Faktoren, wie Krankenhauseinweisungen und andere gesundheitssystemisch relevante Größen simuliert.

Die so entwickelten Modelle ermöglichen es der ECDC, wissenschaftlichen Partnern und allen weiteren interessierten besser einschätzen zu können, welche Effekte die Ausbreitung bestimmter Erreger haben können und welche Maßnahmen sinnvoll gesetzt werden könnten.