Wechselwirkungen COVID-19 & Influenza: Neues Forschungsprojekt bewilligt

  • 24.06.2020
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CIDS - Concurrent Infectious Disease Simulation - heißt das neueste Forschungsprojekt der dwh GmbH. Projektpartner in diesem, von der FFG geförderten Projekt (COVID-19 Emergency-Call), sind DEXHELPP, die TU Wien und die Gesundheitsuniversität UMIT in Tirol.

Mithilfe unserer Simulationsmodelle und Public Health Auswertungen, wollen wir die komplexe Dynamik zwischen den beiden Infektionskrankheiten besser verstehen lernen, um ein Bild davon zu bekommen, was uns in Österreich möglicherweise nächsten Winter erwarten könnte.

Ziel des Projekts ist die Modellierung und Simulation der Ausbreitung von SARS-CoV-2 und der damit assoziierten COVID-19 Erkrankungen im Hinblick auf Wechselwirkungen mit konkurrierenden infektiösen Erkrankungen. Im ersten Schritt soll dabei konkret der Zusammenhang von COVID-19 und Influenza analysiert werden.

Hier stehen drei Aspekte im Vordergrund:

  • die Abbildung synergetischer Effekte von Maßnahmen und Interventionen auf beide Erkrankungen,
  • die gegenseitige Beeinflussung von Kontaktprozessen einerseits und PatientInnenpfaden andererseits, sowie
  • die Interaktion und Auswirkungen auf die Infrastruktur, Ressourcen und anderen prozessrelevanten Größen des Gesundheitssystems (Kapazitätsauslastung bzw. Grenzen und Überlastung).

Das Analyse- und Simulationstool soll besonderes Augenmerk auf schwere Fälle (severe bzw. critical) legen die medizinische Versorgung (Hospitalisierung und/oder ICU) benötigen und damit zur Belastung und potenziell auch zur Überlastung des Gesundheitssystems führen können. Um das zu verhindern sollen unterschiedliche Strategien auf ihre Auswirkungen hin untersucht werden. Darüber hinaus ermöglicht die Simulation unterschiedliche Behandlungswege & Therapien (sobald verfügbar), Impfstrategien und Maßnahmen zu analysieren und zu vergleichen.

Durch das Projekt wird eine schnelle, unproblematische Simulation von COVID-19 und konkurrierenden Erkrankungswellen (z.B. Influenza) in Österreich ermöglicht. Dabei kann sowohl eine unterschiedliche regionale Granularität angesetzt als auch die Analyse der Umsetzbarkeit für andere EU-Länder ermöglicht werden.

Dadurch können wir die kurzfristige Vorhersage von Erkrankungswellen anhand verfügbarer Daten sowie die kurzfristige Evaluierung von Maßnahmen gegen eine erwartete Krankheitswelle, speziell von Impfstrategien unterstützen. Weiters unterstützt das Projekt die langfristige strategische Planung von Infrastruktur und Entwicklung von Pandemieplänen zur Influenza an Hand von Szenarienbewertungen, sowie die Bewertung von Erkrankungswellen und des Public Health Impact von Interventionen.